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Lesenswertes von mir und meiner Arbeit

Warum die Meisterschaft der Regionalliga West dieses Jahr über die medizinische Abteilung und das Athletiktraining gewonnen wird

In der aktuellen Spielzeit der Regionalliga West gibt es 6 bis 8
Mannschaften die den Aufstieg in die 3 Liga schaffen können.
Nie war die Liga so ausgleichen und stark besetzt.
Wenn man sich die Kader jedoch genau anschaut ist eine
Tendenz erkennbar , das die ersten 12- 13 Positionen sehr gut
und teuer besetzt sind, es dann aber zu einem
Qualitätsverlust kommt.
Das ist zu 100 Prozent nachvollziehbar, da die Kosten in der
höchsten deutschen Amateurklasse enorm hoch sind und
unter professionellen Bedingungen auf jeder Ebene
gearbeitet wird.
Das Problem: Um von der ausgeglichenen Regionalliga in die
Dritte Liga aufzusteigen, ist eine gestandene Mannschaft
erforderlich. Diese kostet viel Geld. Aufgrund geringer
Einnahmen geraten die Vereine schnell in eine finanzielle
Schieflage.
Wird wirklich auf jeder Ebene professionell gearbeitet und
das geringe vorhandene Vereinskapital sinnvoll eingesetzt?
Leider nein! Im Bereich der physiotherapeutischen Betreuung
und im Bereich des Athletiktrainings gibt es leider eine Geiz
ist geil Mentalität. Und genau diese Mentalität wird sich in
der laufenden Saison als starker negativer Faktor auf den
Aufstieg auswirken.
Aktuell sind laut Transfermarkt.de 32 Spieler in der
Regionalliga West verletzt .
8 Kreuzbandrisse
6 Band- oder Muskelverletzugen
9 Knie- oder Fußverletzungen

Allein diese 3 Arten der Verletzungen, die Häufigkeit und die
Länge der Ausfallzeiten geben ein starke Richtung vor und
wo eine Optimierung stattfinden muss.
Prof. Bert van Wingerden schreibt in seinem Buch: Das
Bindegewebe:
Schäden am Bindegewebe und am Kapsel-Bandapparat ohne
Fremdeinwirkung haben als Ursache immer einen Fehler in
der Trainingssteuerung.
Fakt ist auch, ein moderner Fußballer kommt um einen
athletischen und funktionsfähigen Körper nicht herum. Von
dem Vorurteil Muskeln machen langsam oder ähnliche Dinge
muss man sich trennen.
Da sich das Anforderungsprofil im Leistungsfußball in den
letzten 20 Jahren geändert hat (1980 100 Sprints/Spiel 2018
400-500 Sprints/Spiel) ist es klar, dass sich auch das
Trainingsprofil ändern muss. Und da genau liegt auch das
Problem der sich wiederholenden Verletzungen im Fußball.
Um das Niveau einer Mannschaft auf die Heutigen
Anforderungen anzuheben benötigt man eine ausgeklügelte
und individuelle Athletik Trainingssteuerung um die Spieler
nicht zu Überfordern und um das realisieren zu können,
benötigt der Trainer Informationen über den
Gesundheitszustand und das Subjektive Empfinden jedes
einzelnen Spielers um ihn Individuell in seinem
Anforderungsprofil trainieren zu können. Hier kommen dann
die Athletiktrainer und Physiotherapeuten ins Spiel.
Die Kommunikation ist das A und O in einem Team, nur wenn
jedes Rädchen perfekt integriert ist, funktioniert das Team
wie es sollte, als Team !( Quelle: Gernot Nischwitz)
Eine große Studie im bayerischen Leistungsfußball zur
Verletzungsprävention durch Athletiktraining untermauert
die Notwendigkeit sportartspezifischer Screening Tests und zielgerichteter athletischer Intervention um Verletzungen
präventiv vorzubeugen(Regensburg Studie des DFB)
Die Verletzungsanalyse im deutschen bezahlten
Amateurfußball
konnte signifikante Spielklassenunterschiede und
Verletzungsschwerpunkte darstellen. Zur Ver-
besserung der Verletzungsprävention sollten diese
Unterschiede in den verschiedenen Spielklassen erkannt und
analysiert werden. (German Journal of Sports Medizin)
Genau hier greift dann die Arbeit von gut ausgebildeten
Physiotherapeuten und Athletiktrainern die sich auf dem
neusten wissenschaftlichen Stand befinden und auch
Erfahrung in der Arbeit mit den Spielern haben.
Betreut man als Physiotherapeut eine Mannschaft, bedeutet
das einen hohen Einsatz an Zeit und Engagement. Fast jedes
Wochenende finden Spiele statt. Dazu kommen oft weite
Fahrten mit einer Gesamtzeit von bis zu 15 Stunden. Im
Trainingslager ist der Physiotherapeut stark eingespannt. Er
behandelt teilweise bis 23 Uhr und morgens um 7 Uhr ist er
der Erste, der den Frühsport übernimmt. Das sind hohe
Belastungen für den Therapeuten und auch sein eigenes
soziales Umfeld leidet. ( Bachelorarbeit betreut von Hauke
Mommsen, Professor für Physiotherapie, Fachhochschule Kiel
– University of Applied Science Fachbereich Soziale Arbeit
und Gesundheit )
Es ist immer noch günstiger in die medizinische Abteilung zu
investieren als auf Verletzungen zu reagieren und teurer nach
zu verpflichten.
Aus der Summe der oben genannten Punkte ergibt die
Aussage das der Aufsteiger in diesem Jahr die Mannschaft ist,
die nicht ihr enges Budget in eventuelle Nachverpflichtungen steckt, sondern im Vorfeld gut qualifizierte und erfahrene
Physiotherapeuten und Athletiktrainer verpflichtet.
Um mit diesen dann die vorhandenen Kader unterstützen
und zu verbessern. Das ist der einzige Weg der in diesem Jahr
in die 3 Liga führen wird.