Ausdauer- und Krafttraining für Fußballspieler
Effektiv nach neuen Erkenntnissen trainieren
Fußball gehört weltweit zu den beliebtesten Sportarten. Neben einer guten Spieltechnik und der Umsetzung von Taktiken im Spielablauf sind ausreichende körperliche Ressourcen für einen erfolgreichen Spieler notwendig. Eine gut ausgebildete Leistungsfähigkeit hat eine große Bedeutung für die Leistungen von Fußballern. Bei Weltklassefußballern werden VO2max-Werte von deutlich über 60 ml/min/kg gemessen. Neuste Studien belegen, dass ein Trainingsblock bestehend aus einem hochintensiven Intervalltraining die maximale Sauerstoffaufnahme von Sportlern effizient steigern kann.
Erfolgreich trainieren mit dem Intervalltraining
Die Praxis des Fußballtrainings erfolgt häufig nach einem gleichbleibenden Schema. Grundlage des Trainings ist der Ablauf eines Spieles, der richtige Einsatz der Fußballspieler und die Umsetzung strategischer Spielzüge. Sportarten wie Fußball haben einen intervallartigen Spielcharakter und sollten auch so trainiert werden. Die herkömmlichen Trainingsmethoden, speziell in der Spielvorbereitung, sollten daher überdacht werden. Selbst Top-Fußballer haben nicht unbedingt eine außergewöhnliche körperliche Leistungsfähigkeit. Neue Entwicklungen beim Verständnis der adaptiven Prozesse machen deutlich, wie wichtig ein effektives, körperliches Training für einen erfolgreichen Fußballspieler ist.
Aktuelle Entwicklungen und Empfehlungen zur Verbesserung der VO2 basieren auf der Anwendung eines hochintensiven Intervalltrainings. Dabei wechseln sich kurze, 3-8 minütige Belastungsphasen bei 90-95 der maximalen Herzfrequenz mit aktiven Erholungsminuten ab. Studien mit Fußballern zeigen, das zwei wöchentlich zusätzlich durchgeführte Intervalltrainingseinheiten über einen Zeitraum von 3 Monaten die VO2max-Werte um 7-11 % verbessern. Zusätzlich zum hochintensiven Intervalltraining wurden innerhalb der Studien unterschiedliche Trainingsformen wie kontinuierliche Laufformen, Dribbling und Kleinfeldspiele angewendet.
Die körperliche Stärke lässt sich mit einem Krafttraining mit hohen Belastungen und maximaler Mobilisation bei wenigen Wiederholungen steigern. Diese effektiven Anpassungen an die Leistung und die damit verbundenen Anwendung der neuen Entwicklungen können die Trainingspraxis effektiv verändern, wenn sie von Trainer und Spieler umgesetzt werden. Allerdings können konkurrierende Trainingsformen wie Ausdauer- und Krafttraining hoher Reizdichte die Effektivität der einzelnen Trainingsinhalte dämpfen. Der Einsatz von Intervalltraining in periodischen Blöcken ist hier sinnvoll und steigert die Leistung.
Laktat, VO2 max und Leistung
Während eines Fußballspiels kommt es zu Leistungsminderungen, die Anzahl der Sprints kann zu Leistungsdifferenzen des Spielers führen. Lange Zeit wurde in der Praxis die kardiorespiratorische Ausdauer zur Verbesserung der Fußballleistung trainiert. Das Ausdauertraining, eines der grundlegenden Bestandteile von Technik und Taktik, geht auf Kosten der körperlichen Fitness. Denn die Akkumulation von Milchsäure während eines 90- minütigen Spiels führt zu Ermüdungserscheinungen im Körper. Die Muskulatur wird übersäuert. Das Molekül Laktat kann in verschiedenen Zielorganen wirken und durch diese Funktion trainingsbedingte Anpassungsprozesse beeinflussen.
Ausdauertraining im Fußball sollte auf eine Verbesserung von VO 2 max zielen. Entscheidend für eine spezifische Trainingsintensität ist die Arbeitsintensität im Trainingsmodus. Das Ausdauertraining für Fußballer sollte idealerweise mit dem Ball durchgeführt werden. Dadurch erhöht sich die Spielmotivation die Spieler können technische und taktische Fähigkeiten anwenden. Durch neue Trainingsmethoden mit Intervallcharakter, die sich besonders für die Vorbereitung eignen, lässt sich das VO2 max in kürzester Zeit erhöhen und die fußballspezifische Ausdauer verbessern. Zusätzlich entspricht der Intervallcharakter den Anforderungen eines Fußballspiels. Für ein erfolgreiches Intervalltraining ist, neben der relativen Herzfrequenz die Höhe der muskulären Trainingszeit pro Intervalleinheit und die Art des Trainings entscheidend.
Quelle:
Wisloff U, Helgerud J, Hoff J. Strength and endurance of elite soccer players. Med Sci Sports Exerc. 1998;30:462–7.
Bangsbo J. The physiology of soccer with special reference to intense intermittent exercise. Acta Physiologica Scandinavia. 1994;151(619):1–156.