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Bone Bruise im Fussball

Erschienen im Functional Training Magazin 03/17 mein Artikel über Bone Bruise im Fussballsport
Bone-Bruise
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Unlogische Bewegungsrichtungen von Faszien von Quastne Rigó Katalin und Marco Congia

Bis zum heutigen Zeitpunkt ist das Thema „Faszien“ äußerst brisant und hat bislang nicht an Aktualität verloren, wie zahlreiche Publikationen zeigen können. Dabei wurden in der Forschung sehr vielfältige Ansätze verfolgt und bisher sind Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Bewegungsrichtungen der Faszien klar bestimmt sind.
Faszien.Vergleich
In einer aktuellen Untersuchung stellt sich die Autorengruppe um Bordoni (2017) die Frage, ob die Bewegungsvektoren der einzelnen Fibrillen von Faszien zu bestimmen sind. Dabei geben die Autoren Aufschluss darüber, dass keine faszialen Schichten existieren, sondern sogenannte „polyedrische Mikrovakuolen des Bindegewebes“. Darunter können kleinste Zellorganellen (Fibrillen) im Bindegewebe verstanden werden, die eine polyedrische Form aufweisen. Diese Vakuolen verbinden die verschiedenen Körpersysteme und können mehrere Funktionen, wie beispielsweise motorische, nervöse, vaskuläre oder viszerale, übernehmen. Bestehen interne oder externe Spannungen, so können diese Mikrovakuolen ihre Form verändern und dabei unterschiedliche Bewegungsvarianten hervorrufen. Hierdurch werden die verschiedenen Körperfunktionen geregelt und die Effizienz des Systems wird sichergestellt.
In diesem Zusammenhang ist jedoch die funktionale Plastizität nicht geordnet, sodass kein Aufschluss darüber gegeben werden kann, welche Bewegungsvektoren die einzelnen Fibrillen einnehmen. Die Autoren gehen davon aus, dass aufgrund dieser Strategie dem faszialen Konstrukt eine maximale Anpassungsfähigkeit verliehen wird, was ihm erlaubt, auf interne und externe Veränderungen an den Bedingungen der Zelle zu reagieren. Darüber hinaus weisen diese Erkenntnisse darauf hin, dass keine logische Schlussfolgerung zu den Bewegungsrichtungen gezogen werden kann und infolgedessen diese nicht vorgegebene Logik die Individualität der Faszien bewahrt. In der physiotherapeutischen Praxis besteht daher die Notwendigkeit, diese Aspekte in der manipulativen Therapie von Faszien zu berücksichtigen.
Bordoni et al. (2017): The indeterminable resilience of the fascial system. Journal of Integrative Medicine, 15 (5), S. 337-343.