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Lesenswertes von mir und meiner Arbeit

Hirnverletzungen im American Football – Eine Sportart mit erheblichen Gesundheitsrisiken

Insbesondere Verletzungen des Schädels und des Gehirns wurden im American Football lange unterschätzt. So konnte in einer amerikanischen Studie herausgestellt werden, dass über 40 Prozent der ehemaligen Football-Spielern Erkrankungen wie Alzheimer, Depressionen oder Demenz aufweisen, die als Spätfolge von Schlägen und Kopfstößen angesehen werden können. Die betroffenen Ex-Spieler hatten rund sieben Jahre in der NFL (National Football League) gespielt und durchschnittlich acht Gehirnerschütterungen erlebt. Diese Tatsache ist nicht verwunderlich, betrachtet man, dass keine Sportart mehr Verletzungen wie das American Football verzeichnet. Oftmals wiegen die Spieler über 100 kg und sind zudem in der Lage, sehr schnell zu rennen. Prallen diese Körper aufeinander, so entstehen hierdurch gewaltige Kräfte, die auch von den Schutzhelmen nicht vollständig kompensiert werden können.
Hirnverletzungen
Entscheidend ist daher, dass Symptome der Spieler wie Schwindelgefühl, Übelkeit, Benommenheit und Unruhe ernst genommen werden und eine Abklärung mittels Computer-Tomografie (CT) initiiert wird. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass Verletzungen im Bereich des Schädels auch mit Halswirbelverletzungen einhergehen können. Insbesondere die Behandlung von traumatischen Hirnverletzungen ist jedoch häufig ein langwieriger und schwieriger Prozess. Hierbei ist eine sorgsame und wiederholte Begutachtung der neuropsychologischen Funktionalität des Sportlers erforderlich, um geeignete Interventionen einleiten zu können. Aus physiotherapeutischer Sicht besteht in diesem Zusammenhang die Notwenigkeit, Sportler neue Techniken beizubringen, die dazu beitragen können, die verlorenen Fertigkeiten zu kompensieren. Besser ist es jedoch, dass es erst gar nicht zu solchen schwerwiegenden Verletzungen kommt. Zwar räumt der NFL nach Erscheinen der Studie, nach anfänglichem Läutern, den Zusammenhang zwischen Football und Hirnschäden ein, überdachte jedoch erst ihre Haltung, als Studien an den Gehirnen verstorbener Spieler diesen Kontext eindeutig aufzeigen konnten. Zwar wurden daraufhin das Regelsystem leicht verändert, allerdings wird diese Vorgehensweise nicht dazu beitragen können, dass in Zukunft weniger Hirnverletzungen im American Football zu erwarten sind.

Vortragsreihe über Säuglinge

Schädelasymmetrien
Bad Driburg. Endlich ist er da, der neue Erdenbürger! Und mit ihm auch gleich viele Fragen und Sorgen bei Eltern und Besuchern. Doch wie verhalte ich mich richtig? Was ist, wenn ich eine Schädelasymmetrie bei meinem Kind feststelle? Wie füttere ich richtig? Diese und viele Fragen sind sicherlich keine Seltenheit.
Zu diesen und weiteren Themen findet am 06.April 2017, um 19 Uhr, in der Marcus Klinik Bad Driburg eine Informationsveranstaltung statt. Gemeinsam laden Marco Congia, Inhaber Physiotherapie am Kurpark Bad Driburg, und die Marcus Klinik interessierte Eltern, Kindergartenmitarbeiter sowie Hebammen in die Vortragsräume der Klinik in der Brunnenstraße 1, 33014 Bad Driburg ein.
An diesem Abend werden Experten aus den Bereichen Orthopädie, Chiropraktik, Physiotherapie sowie Hebammen zu unterschiedlichen Themen referieren, ihr Wissen und Informationen rund um Säuglinge weiterzugeben und für Fragen zur Verfügung stehen. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Referenten:
Alles Kiss was schief ist? Kopfgelenksblockaden bei Säuglingen, Dr. med. Matthias Sablotny, Facharzt für Allgemeinmedizin/Chirotherapie – Manuelle Säuglings- und Kindertherapie, Bad Driburg
„Ein Streifzug durch die kindliche Entwicklung aus orthopädischer Sicht“, Dr. Hartmut Heinze, Chefarzt der Fachabteilung Orthopädie und Physikalische und Rehabilitative Medizin in der Marcusklinik, Sozialmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Chirotherapie.
„Mal eben schnell die Flasche geben?“ Flaschenfütterung- nicht nur eine Technik, Simone Rehrmann und Kathrin Frense, City-Hebammen Bad Driburg
Schädelasymmetrien bei Säuglingen, Marco Congia, Physiotherapeut, Vojta Kindertherapeut, Inhaber Physiotherapie am Kurpark Bad Driburg

Deadlifts wenn der Rücken schmerzt

Auf den Weg zur AP Therapie.
Nur die Kombination aus aktiven und passiven Maßnahmen kann zu einer dauerhaften Lösung der Probleme führen.
„Alles Leben ist Bewegung. Dort, wo Bewegung gestört ist, beginnt Krankheit.“ (Andrew Taylor Still)
Deadlifts

Rehabilitation von Hamstring-Verletzungen

In vielen Sportarten kommen Verletzungen der hinteren Oberschenkelmuskulatur, der so genannten Hamstring-Muskelgruppe, sehr häufig vor. Sie treten insbesondere im Profifußball auf und begründen somit die Notwendigkeit, sich im Speziellen mit der Sekundärprävention auseinanderzusetzen. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass trotz Reha-Maßnahmen diese Verletzungen nur sehr langsam heilen und zudem schnell wieder auftreten können. Dabei eröffnet sich die Frage, welche Reha-Maßnahmen in diesem Zusammenhang wohl am effektivsten sind. Aus diesem Grunde haben Wissenschaftler aus Schweden zwei verschiedene Reha-Protokolle bei männlichen und weiblichen Fußballspielern verglichen (L-Protokoll und C-Protokoll). Das L-Protokoll beinhaltet exzentrische Belastungen des Oberschenkels, während sich das C-Protokoll auf konventionelle Rehabilitationsübungen konzentriert. Jedes dieser Reha-Protokolle bestand aus drei verschiedenen Übungen. Die erste Übung zielte auf die Verbesserung der Beweglichkeit, die zweite Übung auf die kombinierte Kraftübung für Rumpf und Beckenstabilisation und die dritte Übung auf spezifische Kraftübungen. Insgesamt nahmen 77 Athleten an dieser Studie teil, bei welchen eine akute Hamstring-Verletzung durch ein MRT nachgewiesen wurde. Die Sportler wurden mithilfe eines Randomisierungsprozesses einem der beiden Protokolle zugeordnet.

Dabei kamen die Wissenschaftler zu der Schlussfolgerung, dass die Reha-Protokolle, die aus exzentrischen Übungen bestehen (L-Protokoll), gegenüber den konventionellen Übungen (C-Protokoll) am effektivsten sind und somit eine schnelle Rückkehr des Sportlers ermöglicht wird (28 vs. 51 Tage). Für die Physiotherapie bedeutet dies, dass in Zukunft bei der Rehabilitation von Hamstring-Verletzungen der Schwerpunkt auf Übungen mit exzentrischer Muskelarbeit gelegt werden sollte. An dieser Stelle empfehlen daher die Autoren, dass die Reha-Protokolle insbesondere auf Kraft- und Flexibilitätsübungen beruhen sollten, die in erster Linie auf Übungen mit hohen Lasten und Muskelverlängerung basieren. Allerdings räumen Askling et al. (2013) auch ein, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die hohe Rezidivrate zu reduzieren und somit einen Beitrag zur Sekundärprävention zu leisten.

Eine Hamstrings Verletzung muss nicht auftreten, wenn gewisse Punkte beachtet und Präventionsmaßnahmen getätigt werden.

Hier finden Sie weitere Informationen dazu.

Literatur
Askling, C.M., Tengvar, M., Thorstensson, A. (2013). Acute hamstring injuries in Swedish elite football: a prospective randomized controlled clinical trial comparing two rehabilitation protocols. Br J Sports Med., 47(15), S. 953-959.