BLOG

Lesenswertes von mir und meiner Arbeit

Neural induktive AP Therapie – ein nachhaltiges Gesundheitskonzept für alle Lebensbereiche

Das Konzept
Neural induktive AP Therapie ist ein relativ junges Konzept, welches zwar auf altbekanntes Wissen beruht aber durchaus neue Wege in der Physiotherapie aufzeigt. Dieses Konzept beinhaltet sowie aktive als auch passive Therapieformen
mit dem Ziel, die fraktalen Strukturen des Körpers wiederherzustellen und zu behalten. Das bedeutet, dass was aus der Form ist, durch Form wieder in die Form zurückgebracht wird. Physiorefreshment ist eine mehrdimensionale Methode
und vereint unterschiedliche Module, wie Ernährung, Bewegung, soziale Aspekte und Zeitmanagement.
Fraktale Strukturen sind zunächst Konstrukte, die schwer zu bestimmen sind und in erster Linie Anwendung in den Mathematikwissenschaften finden. So bedeutet „fraktal“, dass das Kleine sich im Großen wiederholt, bzw. das Kleine im Großen steckt (Mandelbrot 1987). So finden sich auch im menschlichen Körper eine Vielzahl von Fraktalen, also kleine Dinge, die den gesamten Menschen repräsentieren, wie beispielsweise innere Organe, die wiederum aus einzelnen Zellen
bestehen. Die gesamten Zellen, aus denen ein Lebewesen besteht, wird von Information, Funktion und Ernährung am Leben erhalten. Dabei haben unterschiedliche Faktoren einen Einfluss darauf, ob die Lebenstätigkeiten eher positiv oder negativ sind. Hierbei spielt die richtige Mischung zwischen aktiver und passiver Lebenstätigkeit eine wesentliche Rolle.
In Abhängigkeit der Indikatoren und Therapiezielen, wird die Behandlung individuell angepasst, sodass dieses Konzept den Patienten da abholt, wo er steht. Es wird eine Umwelt geschaffen, welche eine schnelle Erleichterung des negativen Zustandes bewirkt und die Akzeptanz des Patienten für die Therapie deutlich erhöht. Darüber hinaus erhält der Patient die Freude an der Bewegung wieder zurück, was dazu führt, dass er motiviert ist und Vertrauen in die Therapie
bekommt (Zwick 2007). Dieser Aspekt ist besonders hervorzuheben, da der Therapeut als ein wichtiger Begleiter des Patienten angesehen werden kann.
Somit lernt der Behandelte, eigenverantwortlich über seine Gesundheit zu handeln. Dies ist erforderlich, um ihm Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Denn Hilfe zur Selbsthilfe verfolgt das Ziel, Selbsthilfepotentiale zu aktivieren, die eigene Verantwortlichkeit des Individuums zu stärken sowie ihn zu motivieren und in die Lage zu versetzen, langfristig selbstständig und eigenverantwortlich Bewegungstraining durchzuführen (Kunz & Karanikas 2016).

Bewegung fördert Lebensqualität
Dass Bewegung für den Organismus unentbehrlich ist, ist wohl jedem Menschen bekannt. Wichtig ist es jedoch, ein bewusstes Verständnis für Bewegung zu entwickeln und die Notwendigkeit von Bewegung zu erkennen. So wurde bislang
vielfach in wissenschaftlichen Studien belegt, dass Bewegungen einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität hat (u.a. Donini et al. 2016; Araujo et al. 2016).
Das Ziel ist es daher, den gesamten Organismus anzuregen und ihn beweglich zu halten, was auch unter der sogenannten „Bewegungshygiene“ zu verstehen ist.
Werden durch die gezielt angeleiteten Funktionsübungen Stabilität in der wiederholten Ausführung getroffen, so kann von einem Erreichen der Bewegungs- und Übungsbereitschaft gesprochen werden. Überdies blockieren Schmerzen die Bereitschaft zur Bewegung (Van den Berg 2007). Entscheidend ist es daher, Druck des Schmerzes abzubauen oder ihn zu kompensieren. Gezielte Funktionsübungen können den Patienten dabei unterstützen, die Schmerzbelastungen auch in Ruhephasen zu reduzieren bzw. gänzlich aufzuheben. So können myofasziale Dehnung und Mobilisation eine Hub- und Druckentlastung schmerzentlastend wirken. Denn insbesondere wenn der Austausch von Stoffen zwischen den Zellen nicht mehr optimal funktioniert, können Schmerzen an bestimmten Stellen des Körpers entstehen (Fischer & Peuker 2011).

Therapeutische Bewegung
Erst durch die fraktalen Systeme in unserem menschlichen Körper, kann eine Stoffwechselleistung erst erbracht werden. Damit ein dauerhaftes Wohlbefinden erreicht werden kann, muss die Leistungsfähigkeit der fraktalen Strukturen des Kö
rpers wiederhergestellt und erhalten werden. In diesem Zusammenhang ist es erforderlich, dass der Patient in einer schmerzfreien Position abgeholt werden muss, um sich im weiteren Verlauf schmerzfrei in einer normalen Position, in der
Regel aufrecht, bewegen kann. Dabei ist es unumgänglich, dass der Behandelte sich in einer für ihn angenehmen Position bewegen kann. Üblicherweise findet diese Bewegung im Stehen oder im Sitzen statt. Hierbei entscheidet das Empfinden des Patienten. An dieser Stelle ist darauf zu achten, dass die Bewegung aus einer aktiven und einer passiven Komponente besteht. Ersteres wird durch den Patienten selbst eingeleitet, während die passive Komponente durch den Therapeuten gelenkt wird.

Ganzheitliche Mobilisationstherapie
Die Mobilisierung von Faszien stellt hierbei ein Kernthema dieses Moduls dar. Sind Faszien verklebt oder verhärtet, können Einschränkungen der Beweglichkeit oder chronische Schmerzen die Folge sein (Paoletti 2011). Dabei ist jedoch das Erfordernis gegeben, dass sich nicht lediglich nur auf das Fasziensystem konzentriert wird. Aus ganzheitlicher Sicht bedürfen die anderen Komponenten des Bewegungsapparates auch einer intensiven Betrachtung. Dabei spielen insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Faszien, Muskeln und Gelenke eine übergeordnete Rolle (Gautschi 2016) und werden bei den klassischen Therapiemaßnahmen unzureichend beachtet. Physiorefreshment konzentriert sich daher auf das Zusammenspiel des Gesamtsystems.

Bedeutung für die physiotherapeutische Praxis
Welche Bedeutung haben diese Aspekte für die physiotherapeutische Praxis? In Anlehnung an die Disposition des Patienten, ermöglicht Physiorefreshment eine nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe. Aufgrund der ganzheitlichen Betrachtung wird
nicht nur lediglich ein spezieller Bereich einer Behandlung unterzogen, sondern das Zusammenspiel von unterschiedlichen Komponenten berücksichtigt. Dieser Ansatz kann die Gesundheit und die Selbstheilungskräfte nachhaltig fördern. Darüber hinaus kann diese erfolgsorientierte Therapie dazu führen, dass auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten eingegangen und lebensbehindernde Vorgänge gestoppt und eliminiert werden. Insbesondere bei Schmerzen, die bei dem Patienten Ängste und Panik auslösen, ist diese Therapieform erfolgsversprechend. Des Weiteren besteht kein Verletzungsrisiko bei dieser Methode. Das Physiorefreshment-Konzept ist bereits schon seit mehreren Jahren erprobt und bewährt sich zunehmend in der physiotherapeutischen Praxis.

Literaturangaben
Araujo D.N., Ribeiro, C.T., Maciel, A.C. (2016): Physical exercise for the treatment of non-ulcerated chronic venous insufficiency. Cochrane Database Syst Rev. 2 (12), [Epub ahead of print].
Donini, L.M., Merola, G., Poggiogalle E. et al. (2016): Disability, Physical Inactivity, and Impaired Health-Related Quality of Life Are Not Different in Metabolically Healthy vs. Unhealthy Obese Subjects. Nutrients., 8 (12), S. 759.
Fischer, L., Peuker, E.T. (2011): Lehrbuch Integrative Schmerztherapie. Stuttgart: Haug.
Gautschi, R. (2016): Manuelle Triggerpunkt-Therapie: Myofasziale Schmerzen und Funktionsstörungen erkennen, verstehen und behandeln. 3. Auflage. Stuttgart: Thieme.
Kunz, M., Karanikas, K. (2016): Medizinisches Aufbautraining. Grundlagen, Indikationen, Klinische Anwendungen. München: Urban & Fischer.
Mandelbrot, B.B. (1987): Die fraktale Geometrie der Natur. Basel: Springer.
Paoletti, S. (2011): Faszien. Anatomie, Strukturen, Techniken, Spezielle Osteopathie. 2. Auflage. München: Urban & Fischer.
Van den Berg, F. (2007): Angewandte Physiologie. Therapie, Training, Tests. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme.
Zwick, H. (2007): Bewegung als Therapie. Gezielte Schritte zum Wohlbefinden