Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im American Football
Schon seit geraumer Zeit warnen Experten davor, dass American Football keine Sportart ist, die für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Begründet wird dieses Argument damit, dass mit enormen Langzeitschäden zu rechnen sind und die Verletzungsquote auf hohem Niveau liegt. Aufgrund der zunehmenden Besorgnis vieler US-Amerikanischen Eltern, wurde eine Studie zu gesundheitlichen Fragen von Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig Football spielen, durchgeführt. Hierzu wurden mehr als 4.000 Spieler, im Alter zwischen 5 und 14 Jahren, untersucht und befragt. Herauskam, dass rund 90 Prozent der untersuchten Spieler sich bislang keine Verletzungen zuzogen, die dazu führten, dass ein oder mehrere Spiele ausgesetzt werden mussten oder am Training nicht teilgenommen werden konnte. Darüber hinaus erlitten in der Saison 2012/2013 etwa 22 Prozent eine Verletzung, von denen jedoch 70 Prozent wieder am gleichen Tag zurückkehrten, ohne auf ein Spiel oder ein Training verzichten zu müssen. 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die aufgrund einer Verletzung ein Spiel oder Training ausfallen lassen mussten, kehrten jedoch nach sieben Tagen wieder zum Training zurück. Des Weiteren wurde in dieser Studie auch die Art der Verletzungen analysiert. An erster Stelle stehen hierbei Hämatome (blaue Flecke), gefolgt von Bänderdehnungen. Lediglich 4,3 Prozent der untersuchten Spieler mussten wegen einer Gehirnerschütterung behandelt werden. Dabei stellt die Teilnahme an einem Spiel kein größeres Risiko dar, als die Teilnahme am Training.
Zwar kann die Anzahl der Gehirnerschütterungen innerhalb zwei Jahre kritisch betrachtet werden, allerdings wurden keine schwerwiegenden Kopf- und Nackenverletzungen festgestellt. Ebenfalls war das Verletzungsrisiko bei den jüngsten Spielern (5-7 Jahren) am geringsten, was wahrscheinlich an dem Faktum liegt, dass in dieser Altersgruppe noch kein “Full Contact Football” gespielt wird. Für Deutschland wird es wahrscheinlich kein Vorhaben geben, solch eine Studie durchzuführen – zu wenige Spieler gibt es dort im Kindes- und Jugendalter. Dennoch besteht die Notwendigkeit, auch Mannschaften hierzulande, professionell zu betreuen, um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten.