Am 03.09.2016 darf im Rahmen des Medical Sports Congress in Essen einen Vortrag über die Schambeinentzündung im Sport halten.
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In den vergangenen Jahren hat sich der moderne Profifußball in einem äußerst schnellen Tempo entwickelt. Nie zuvor waren die Spieler schneller und athletischer, was aber auch bedeutet, dass sich die Spieler häufiger und schwerer verletzen. Präventionsstrategien, die die Verletzungen betreffen, spielen daher eine besondere Rolle beim Profifußball. Doch werden Präventionsprogramme auch von Spielern und Trainern eingehalten? Dieser Frage gingen die Autoren McCall, Dupont und Ekstrand im vergangenen Jahr nach und quantifizierten mit Hilfe einer strukturierten Online-Befragung die Aussagen der betreuenden Ärzte von 34 europäischen Elite-Teams. Diese sogenannte UEFA-Elite-Club-Verletzungsstudie thematisierte zum einen die Risikofaktoren für Verletzungen, die Beurteilung und Überwachung von Verletzungsrisiken und zum anderen Präventionsstrategien sowie Befolgung der ärztlichen Ratschläge von Spielern und Trainern (Compliance). Die Ergebnisse konnten zeigen, dass ein wesentliches Risiko für eine erneute Verletzung in vorherigen Verletzungen begründet werden konnte. Weitere Risikofaktoren waren körperliche Fitness, aufgestaute Müdigkeit, reduzierte Regenerationszeiten sowie eine zu hohe Arbeitsbelastung. Als präventive Übungen stand das exzentrische Training im Vordergrund, welches auf das Abfangen des eigenen Körpergewichtes oder Lasten beruht. Darüber hinaus bestanden weitere Präventionsstrategien im Training von Körperwahrnehmung und -lage (Propriozeption), Balanceübungen sowie Trainingsprogramme zur Verbesserung der Koordination und Körperstabilität (Core-Training). Des Weiteren wurde angegeben, dass die Überwachung der Verletzungsstrategien zunächst in der Messung der Arbeitsbelastung bestand – gefolgt von dem subjektiven Wohlbefinden und einer allgemeinen medizinischen Überwachung. Subjektiv wurde die Compliance der Trainer in UEFA-Teams als „hoch“ wahrgenommen, während die Spieler sich entweder perfektionistisch an die Ratschläge hielten oder aber auch diese nicht beachteten. Und genau an dieser Stelle liegt das Problem. Denn wenn die Spieler eine höhere Compliance aufweisen würden, so hätten gegenwärtige Präventionsprogramme, nach Aussage der Studie, deutlich mehr Erfolg. Daher gilt es, im professionellen Fußball die Compliance der Spieler zu erhöhen, wobei in diesem Zusammenhang zunächst eine Ursachenforschung betrieben werden sollte.
Literaturquellen:
McCall, A. / Dupont, G. / Ekstrand, J. (2015): Injury prevention strategies, coach compliance and player adherence of 33 of the UEFA Elite Club Injury Study teams: a survey of teams’ head medical officers. In: Br J Sports Med doi:10.1136/bjsports-2015-095259.