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Lesenswertes von mir und meiner Arbeit

Der Einfluss der Darm-Mikrobiota auf die sportliche Leistungsfähigkeit im Fußball

Der Darm eines erwachsenen Menschen enthält bis zu 100 Billionen Bakterien. Diese Anzahl entspricht etwa dem zehnfachen der eigenen Körperzellen. Dass die Bakterien der Darm-Mikrobiota zahlreiche Funktionen für die Gesundheit des Menschen übernehmen, ist wohl unumstritten und wurde in einer Vielzahl von Studien nachgewiesen. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass es zwischen Darmbakterien, Immunsystem, Stoffwechsel und Gehirn eine nachweisbare Kommunikation existiert. So kann die Darm-Mikrobiota auf verschiedene Wege mittels Signalmechanismen die Aktivität des Gehirns beeinflussen. Die Bakterien „spielen dabei über Bande“. Sie sind in der Lage, Substanzen „auszulösen“, welche regelrechte Signalkaskaden bewirken.

Das zu wissen ist für alle Menschen interessant, da dies Auswirkungen auf das Befinden jedes Individuums hat. Hier nun betrachten wir speziell den Einfluss der Darmflora auf die sportliche Leistungsfähigkeit im Fußball. Das Thema wurde quasi spontan – mit dem Aufstieg von Darmstadt 98 – gesetzt.

Eine gesunde Darmflora ist für das Immunsystem sowie für den Stoffwechsel essentiell. So konnten Studien zeigen, dass die Einnahme von Probiotika die Magen-Darm-Infekte signifikant verbessern kann. Auch kann hierdurch die Schwere und Dauer einer Erkältung bei angeschlagenen Sportlern reduziert werden. Jedoch stellen Probiotika keinen Schutz vor Infektionskrankheiten der Atemwege dar und eine dauerhafte Supplementierung wird von Experten nicht empfohlen.

Ebenfalls kann, zur Stärkung der Darmflora und der Verbesserung der Leistungsfähigkeit, auf natürliche Sauermilchprodukte (z.B. Joghurt) zurückgegriffen werden. Ist die Darm-Mikrobiota krank oder zerstört, so können Formen eines Vitaminmangels auftreten, was sich negativ auf die Belastbarkeit auswirkt. Da nachweislich eine wechselseitige Kommunikation zwischen Gehirn und Darm besteht, kann angenommen werden, dass Stimmungslagen, Schmerzen und Stressanfälligkeit, weitgehend durch die Darm-Mikrobiota mitbestimmt werden können.

Als Sport-Physiotherapeut bin ich, Marco Congia, der Meinung, dass gerade die hoch beanspruchten Fußballer dauerhaft daran arbeiten müssen ein möglichst optimales Darmmilieu zu erhalten, um Krankenheiten vorzubeugen und um besonders leistungsfähig sein zu können. Der Darm ist weit mehr als nur ein Verdauungsorgan. Er ist der Bereich des Körpers, der wesentlich zur Energieaufbereitung und Energielieferung benötigt wird.

Literaturquellen:
Mitha, M. (2015): Darm-Mikrobiota – das vergessene Organ. In: Deutsche Zeitschrift für Osteopathie, Ausgabe 2, Jahrgang 13.
Raschka, C. / Ruf, S. (2015): Sport und Ernährung. Wissenschaftlich basierte Empfehlungen, Tipps und Ernährungspläne für die Praxis. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme Verlag.

Marco Congia: Auswirkungen sportlicher Belastung auf die Nierenfunktion

Die Nieren übernehmen im Körper eine wichtige Entgiftungsfunktion. Neben der Ausscheidung sogenannter harnpflichtiger körpereigner Substanzen werden körperfremde Stoffe, wie beispielsweise die Abbauprodukte von Medikamenten, ausgeschieden. Des Weiteren sind die Nieren für die Regulation des Wasser- und Salzhaushaltes verantwortlich und verfügen über wichtige hormonelle Regelkreise. Hierzu zählen etwa das Erythropoetin, welches die Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmarkt anregt sowie das Renin, welches blutdrucksteigernd wirkt. Doch welche Auswirkungen haben sportliche Belastungen auf die Nierenfunktion?

Häufig wird bei Sportlern nach Belastungen eine vermehrte Eiweißausscheidung im Urin gemessen, die sogenannte Proteinurie. Diese Erscheinung ist in der Regel vollkommen harmlos. Sie tritt aufgrund einer vermehrten Eiweißdurchlässigkeit der Glomerula (Nierenkörperchen) bei gleichzeitig gedrosselter Rückresorption in den Tubuli (Nierenröhrchen) auf. Aufgrund der vermehrten Durchlässigkeit können selbst Erythrozyten (rote Blutkörperchen) im Urin nachgewiesen werden. An dieser Stelle spricht man von einer Pseudonephritis, welche von einer tatsächlichen Nierenentzündung abzugrenzen ist. Dennoch wird auch Menschen, die unter einer Nierenerkrankung leiden empfohlen, Sport zu treiben. Dies führt zur Erhaltung und Verbesserung ihrer körperlichen Belastbarkeit.

Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass zwar die körperliche Belastbarkeit von Patienten mit Niereninsuffizienz signifikant niedriger ist, jedoch mit geeigneten Trainingsmethoden entscheidend verbessert werden kann. Auch nierentransplantierte Patienten können hierdurch das Leistungsniveau eines gesunden Menschen erreichen. Dabeii ist jedoch darauf zu achten, dass keine Sportarten gewählt werden, die durch ein hohes Verletzungsrisiko gekennzeichnet sind. Weitere Ergebnisse legen dar, dass eine Behandlung mit Erythropoetin dazu führen kann, dass die Blutmenge positiv beeinflusst wird und die erhöhte Sauerstoffaufnahme sich aufbauend auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. Wird jedoch Diuretika verabreicht, so mindert das die sportliche Belastbarkeit.

Sowohl bei einer Niereninsuffizienz als auch bei einer Nierentransplantation können sportliche Betätigungen als förderlich für die Leistungsfähigkeit bewertet werden. Nichtdestotrotz sollte in diesem Zusammenhang Sport nicht ohne professionelle Begleitung erfolgen. Am besten kontaktieren Sie einen Facharzt. Als Sport-Physiotherapeut stehe ich, Marco Congia, Ihnen bei weiterführenden Trainingsfragen gerne mit meinem Fachwissen zur Verfügung.

Literaturquellen:
Krämer, B.K. / Risler, T. (1992): Sport und Niere. In: Internist, 33, S. 150-153.
Rost, R.. (2005): Sport- und Bewegungstherapie bei Inneren Krankheiten. Köln: Deutscher Ärzte Verlag.