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Lesenswertes von mir und meiner Arbeit

Es ist ein Kreuz mit dem Bandriss

Schlotternde Knie bei Holger Badstuber, Sami Khedira, Dennis Aogo…

Ein Dauerthema im Sport ist – zumal im Fußball – die Knieverletzung und hier speziell die Kreuzbandruptur. Das Dumme, hat man sich erst einmal einen Kreuzbandriss zugezogen kommt es auch später schneller wieder zu Folgeverletzungen. Denn es gibt keine Operation, die das Knie wieder vollständig in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen könnte. Ist auch noch die Nachbehandlung unzureichend und die Ungeduld des Sportlers zu groß, dann wird aus dem Thema schnell eine Neverending Story. Das musste erst kürzlich Holger Badstuber erfahren.

Der Kreuzbandriss durchkreuzt so manche Sportlerkarriere und läutet für viele Fußballprofis das Karriereende ein.

Meistens erwischt es das vordere Kreuzband. Plötzliche Richtungswechsel oder schnelles Abbremsen und sofortiges erneutes Beschleunigen in sportlicher Aktion sind Maximalbeanspruchungen für die Kreuzbänder und können zu einer Ruptur führen. Verantwortlich für solche Verletzungen, so Marco Congia, Sportphysiotherapeut und Betreuer verschiedener Profisportler, könnten muskuläre Dysbalancen sein. Besteht ein Ungleichgewicht zwischen vorderer und hinterer Oberschenkelmuskulatur, so könne es zu einer Extrembelastung für die Kreuzbänder kommen.

Congia empfiehlt deshalb das Training immer wieder von medizinischen Fachleuten begleiten zu lassen und gezielt darauf zu achten, dass Körperstrukturen gleichmäßig gekräftigt werden. Gezieltes Muskeltraining, davon ist der ostwestfälische Sport-Physiotherapeut überzeugt, ist eine wertvolle Verletzungsprophylaxe. Kräftigung und gezielte Koordinationsübungen bei denen bestimmte ausweichende, bremsende und startende Bewegungen erlernt werden sind demnach eine Möglichkeit das Verletzungsrisiko zu senken.

Im statistischen Mittel reißen in Deutschland rund 220 Kreuzbänder pro Tag. Dabei erwischt es Frauen wesentlich häufiger als Männer. Laut Congia ist es aber nicht in jedem Fall ratsam sofort zu operieren. „Es gibt anerkannte Sportmediziner aus den USA, die ein zu frühes Operieren für kontraproduktiv halten. Nach ihrer Ansicht sind die Heilungsfortschritte schneller, wenn mit der Operation nach der Verletzung zunächst zwei Wochen gewartet wird.“

So werden Badstuber, Khedira, Aogo leider viele weitere Sportler folgen. Damit die Zahl der Betroffenen sinkt hilft wohl vor allen Dingen gezielter Muskelaufbau.

Manuelle Therapie bei Säuglings-Kopfgelenkstörungen

Von Anfang an in guten Händen

Kindliche Kopfgelenkstörungen sind eine relativ häufige Beeinträchtigung bei Säuglingen mit denen ich (Marco Congia) in meiner Bad Driburger Praxis immer wieder zu tun habe. Kleinkinder halten das Köpfchen bevorzugt in eine Richtung, die Beweglichkeit des Köpfchens wirkt eingeschränkt. Die Rotations- und Seitneigefähigkeit ist nicht vollständig gegeben.

Die schiefe Haltung und eine verzögerte motorische Entwicklung, so Vermutungen, können den natürlichen Entwicklungsprozesses hemmen und sollten deshalb frühzeitig therapiert werden. Auf jeden Fall dürften diese Fehlstellungen und Blockaden für das Kleinkind unangenehm sein und sollten deshalb behandelt werden.

Mediziner und Physiotherapeuten streiten über die Ursache. So könnten Funktionsstörungen der oberen Halswirbelsäule möglicherweise schon auf ungünstige Liegepositionen im Mutterleib zurückzuführen sein (grade bei großen Kindern, Zwillingen, von extern manipulierte Positionen) oder Folge eines besonderen Geburtsvorgangs sein.

Kommt es zu geburtstraumatischen Ereignissen (Zangengeburt, Vakuumextraktion oder im Einzelfall auch eine extrem schnelle Entbindung) kann auch das Auslöser für Fehlstellungen sein.

Gerne wird in diesem Zusammenhang von KiSS – Kindern gesprochen (Kinder mit Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung), ein Begriff, der nach meinem Empfinden recht unpräzise für eine ganze Reihe von Problemen Verwendung findet. Es bedarf in jedem Einzelfall einer sehr genauen individuellen Abklärung was wirklich hinter den Störungen steht.

Handelt es sich tatsächlich um Blockaden im oberen Nackenbereich so lassen sich diese durch eine spezielle „Manuelle Therapie“ behandeln.

In einigen Fällen werden aber auch erst später (also postnatal) Fehlstellungen des Halses oder des Köpfchens sowie Asymmetrien erworben. Infolge einseitigen Ablegens von Babys auf dem Rücken und damit einhergehender eingeschränkter Beweglichkeit des Kopfes kommt es auf die Dauer zu einer Abflachung des Hinterkopfes und zu Bewegungsmustern. Auch diesen Kindern kann geholfen werden. Lagerungstherapie und spezielle Physiotherapie sowie sogenannte dynamische Kopforthesen helfen die Asymmetrien zu korrigieren.