Kreuzbandriss – einmal geploppt, lange gestoppt
Der Kreuzbandriss ist eine der häufigsten Sportverletzungen
Der häufigste Grund für lange verletzungsbedingte Ausfälle von Fußballern und anderen Sportlern sind Knieverletzungen. Dabei kommen Kreuzbandrisse besonders oft vor.
Meist reißt das Kreuzband mit einem vernehmbaren „Plopp“. Das Knie wird instabil. Der Kreuzbandriss bzw. die Kreuzbandruptur wird von einem stechenden Schmerz begleitet. Dabei unterscheidet man zwischen einem vollständigen Abriss und einem partiellen Riss. Meistens ist das vordere Kreuzband betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes kommt ist etwa zehnmal höher als die Ruptur des hinteren Kreuzbandes.
Statistisch gesehen reißt in Deutschland alle sechseinhalb Minuten ein Kreuzband an oder durch. Aufgrund des Knieaufbaus sind Frauen häufiger als Männer betroffen.
Auslöser für einen Kreuzbandanriss oder Kreuzbandabriss ist die hohe Gewichtsbelastung bei dynamischen Beschleunigungs- und Abbremsbewegungen. Plötzliche Richtungsänderungen beim Laufen oder auch Sprunglandungen überlasten die Dehnfähigkeit der Bänder. Übertrieben starke Streck- und Beugebewegungen können ebenfalls eine Kreuzbandruptur zur Folge haben.
Ist das Kreuzband gerissen wird das Knie aufgrund von Einblutungen schnell dick.
In einigen Fällen können sich Amateursportler gegen eine Operation entscheiden. Bei dem, was wir als konservative Behandlung bezeichnen, wird die umgebende Muskulatur gezielt gestärkt. Außerdem wird das Kniegelenk mittels einer Bandage stabilisiert.
Für Profisportler bleibt meist nur die Operation, die minimalinvasiv durchgeführt wird. Denn die Kreuzbänder haben wichtige Aufgaben im Knie. Sie sorgen für Stabilität und koordinieren die Roll- und Gleitbewegung des Knies. Deshalb rate ich dieses Verletzungsrisiko durch spezielle Trainingsübungen und durch konsequentes Aufwärmen zu vermindern.
Als Folge eines Kreuzbandrisses steigt das Risiko, dass es nach Jahren zu einer Kniegelenksarthrose kommt. Auch deswegen ist es wichtig, sich mit präventiven Übungen zu beschäftigen. Neben Dehnungsübungen und die Elastizität fördernden federnden Sprungübungen rate ich zu neuromuskulären Übungen bzw. zu Balanceübungen zur Kniestärkung und -stabilisierung. Das Wichtigste ist, dass man seine Körperwahrnehmung schult.
Besonders bei bestimmten Vorverletzungen wie etwa Verstauchungen sollte man vorsichtig sein, die Verletzung ausheilen lassen und die Muskulatur gezielt stärken.
Ist es zu einem Kreuzbandriss gekommen, dann empfehle ich eine gute Entlastungsmuskulatur aufzubauen, um einer späteren Arthrose des Kniegelenks vorzubeugen. Darüber hinaus nutzte ich in meiner Praxis das Faszien-Distorsions-Modell (FDM) für eine besonders effektive Schmerzbehandlung. Mittels spezifischer manueller Techniken werden verdrehte, verformte oder verklebte Faszienstrukturen (Bindegewebestrukturen) aufgelockert und in ihrer Position korrigiert.
In der kommenden Saison werde ich die Tischtennis-Damenmannschaft des Bundesliga-Zweitligisten Bad Driburg betreuen und möchte mit gezielten Übungen darauf hinwirken, dass in meinem Wirkungsumfeld die Zahl der Kreuzbandrisse weiter abnimmt.